Pflaume

Wer an Pflaumen denkt, hat meist haushohe Bäume vor Augen, die nur in großen Gärten wachsen. Dabei gibt es durchaus Sorten, die dank spezieller Veredlung zu Spindelbäumen oder Halbstämmen heranwachsen und mit ihren drei oder vier Metern auch für kleine Gärten geeignet sind.

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Obsternte: Pflaumen und Zwetschen

Alles über Pflaumen und Zwetschgen

Wenn Sie so viele Pflaumen an Ihrem Baum haben, können Sie sich wirklich freuen. Foto: © josupewo / pixelio.de

Obsternte: Pflaumen und Zwetschen

Steinobst-Ernte

Name: Echte Pflaume
Aussehen: Weiche, rundliche, meist blaue Früchte mit saftigem Fleisch und einer deutlichen Naht auf der Frucht.
Verwendung: Für den Frischverzehr vom Baum, Saft, Kompott, Marmeladen oder auch Fruchtweine.
Sorten: ’Präsident‘, eine späte Sorte; ’Ontario‘ reift mittelfrüh und die ’Ruth Gerstetter‘ wird schon Mitte Juli reif und ist die früheste Sorte.

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Obsternte: Pflaumen und Zwetschen

Steinobst-Ernte

Name: Zwetsche
Aussehen: Die Früchte sind länglich oval, das Fruchtfleisch löst sich gut vom Stein. Zwetschen sind blau und reifen nur am Baum.
Verwendung: Perfekt zum Backen, für Marmelade oder zum Einfrieren.
Sorten: ’Hanita‘ reift recht spät und übertrumpft alle mit ihrem Aroma; ’Bühler‘ reift früh und ist sehr robust, auch gut für Höhenlagen.

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Obsternte: Pflaumen und Zwetschen

Steinobst-Ernte

Name: Mirabelle
Aussehen: Die Früchte sind klein, rund, gelbrot und haben ein süß-aromatisches Fruchtfleisch. Reife Früchte bekommen rote „Bäckchen“.
Verwendung: Mit Mirabellen macht man das Gleiche wie mit Zwetschen und Pflaumen.
Sorten: Die Sorten ’Mirabelle aus Metz‘ und ’Flotows Mirabelle‘ sind früh reifende, schön aromatische Früchte.

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Obsternte: Pflaumen und Zwetschen

Steinobst-Ernte

Name: Reneklode
Aussehen: Renekloden ähneln Pflaumen. Sie sind aber rund und je nach Sorte verschieden gefärbt, violett, grün oder gelb.
Verwendung: Renekloden verwertet man wie Pflaumen, sie lassen sich aber nur wenige Tage im Kühlschrank lagern.
Sorten: ’Graf Althans Reneklode‘ und die ’Große Grüne Reneklode‘ sind reichtragende und schmackhafte Sorten.

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Obsternte: Pflaumen und Zwetschen

Tipps für eine üppige Zwetschen-Ernte

Pflaumen (Prunus domestica) lieben einen warmen, etwas geschützten Platz in der Sonne und gleichmäßig feuchte Erde. Es gibt selbstfruchtende Sorten wie ’Bellamira‘, ’Katinka‘ oder ’Von Nancy‘, andere Sorten sind unbedingt auf Fremdbestäubung angewiesen. Allerdings tragen auch selbstfruchtende Sorten wesentlich besser, wenn noch weitere Pflaumenbäume in der Nähe sind. Damit Pflaumen nicht zu groß werden, sollten die Edelsorten auf schwachwachsenden Unterlagen veredelt sein. Fragen Sie einfach beim Kauf in der Baumschule nach.
Unter dem Begriff „Pflaume“ werden vier Arten und Unterarten zusammengefasst: Zwetschen, auch Zwetschge oder Quetsche genannt, Mirabellen, Renekloden, die auch Ringlotte genannt werden und die eigentliche Pflaume, die auch Rund- oder Eierpflaume heißt. Die einzelnen Arten haben auch unterschiedliche Eigenschaften und Fruchtfarben. Der Schnitt beschränkt sich in den ersten vier Jahren nach der Pflanzung auf den Aufbau einer Krone, in den Folgejahren dient er der Erneuerung des Fruchtholzes. Einige Pflaumenarten sind anfällig für die Scharka-Krankheit, eine Viruskrankheit. Fragen Sie nach resistenten Sorten.

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Nehmen Sie sich für die Auswahl Ihres Pflaumenbaumes etwas Zeit. Denn je nach Pflaumen-Sorte haben die Früchte ganz unterschiedliche Eigenschaften, auch wenn sie fast gleich aussehen.

An den Boden stellen alle Pflaumen gleiche Ansprüche. Sie lieben nahrhafte, feuchte und gut durchlüftete Böden. Pflaumen und Zwetschgen sind auf andere Pflaumenbäume als Befruchter angewiesen, sonst wird es trotz üppiger Blüten nichts mit der Ernte. Wachsen weit und breit keine Befruchtersorten in Ihrer Umgebung, können Sie einen simplen, aber effektiven Trick anwenden, damit die Pflaumenblüten auch sicher bestäubt werden:
Besorgen Sie sich zur Blütezeit blühende Zweige von Befruchtersorten und stellen sie in einem Eimer mit Wasser unter den Baum. Die kurze Blütezeit der Zweige reicht aus, um Bienen als Bestäuber anzulocken. Mit dieser Methode können Sie generell den Ertrag der Pflaumenbäume steigern, auch wenn in der Nähe Befruchtersorten wachsen.

Pflaumenbaum pflegen

Mit ein bisschen Fürsorge können Pflaumenbäume sehr alt werden, 80 oder gar 90 Jahre sind gar nichts, die Bäume tragen auch im hohen Alter immer noch reichlich Früchte. Damit Pflaumen gesund und vital bleiben, brauchen Sie im Frühjahr eine gute Portion Kompost oder speziellen Obstbaumdünger. Der Dünger oder der Kompost wird während der Blüte unter der Baumkrone verteilt und leicht eingearbeitet. Bei älteren Bäumen bohren Sie unter der Baumkrone gut 50 cm tiefe Löcher im Abstand von 15 cm und füllen den Dünger ein, der dann auch in tieferen Bodenschichten wirkt. Halten Sie die Baumscheibe frei von Unkraut, damit Gießwasser im Boden versickert und nicht an den Unkrautwurzeln hängen bleibt: Hacken Sie die Baumscheibe im Frühjahr und bedecken sie im Mai und Oktober mit einer Mulchschicht aus Grasschnitt, damit sich kein neues Unkraut ansiedeln kann. Der Boden bleibt unter dem Mulch schön locker und vor allem länger feucht.

Das Video zeigt, wie gesund Pflaumen wirklich sind:

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Diva Zwetschge? Wie kompliziert ist sie?

Haben Pflaumenbäume gut angesetzt, sollten Sie die Früchte ausdünnen, sobald diese etwa olivengroß sind. Das fällt zwar schwer, die am Baum verbleibenden Früchte schmecken aber aromatischer. Regelmäßige Schnittmaßnahmen werden mit vielen Früchten belohnt, denn die Pflaumen bilden sich nur am jungen, höchstens zwei Jahre alten Fruchtholz. Im Gegensatz zu anderen Obstbäumen können Sie Pflaumen im Sommer nach der Ernte schneiden: Entfernen Sie dicht stehende alte und kranke Äste, damit das Kroneninnere ausreichend Licht bekommt und vital bleibt.

So eine reiche Pflaumenernte wünscht sich wohl jeder. Foto: iStock

Tipp: Pflaumen ernten

Vorsicht bei der Pflaumenernte! Denn wenn Sie die Pflaumen falsch pflücken, zerstören Sie gleichzeitig die Ernte für das kommende Jahr. Hängen reife Früchte an Ihrem Pflaumenbaum (Prunus), dann pflücken Sie sie vorsichtig mit Stiel. Bitte keine Zweige oder Blätter mitpflücken, denn daran sitzen die Blütenknospen für das nächste Jahr! Nach der Pflaumenernte können Sie einen kleinen Rückschnitt machen. Aber nicht zu viel! Ein Pflaumenbaum, der wenig Früchte trägt, bekommt hierdurch nicht mehr Pflaumen – sondern eher weniger.

Praxistipp: Wenn die Ernte am eigenen Pflaumenbaum mehr Pflaumen abwirft, als man gleich verarbeiten kann, sollten Sie die Zwetschgen einfrieren:

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