Wer jetzt im September auf Wanderschaft geht, sollte sich von unterwegs ein paar Pflaumen mitbringen, denn sie schmecken jetzt am besten. Prächtig sind sie dies Jahr gediehen.
Alexander der Große war es wohl, der die Pflaume, die Prunus domestia, ins Abendland holte. Vor allem in Damaskus wurde sie gehandelt. Karl der Große soll dann dafür gesorgt haben, dass die Pflaume systematisch in Mitteleuropa angebaut wurde. Es war aber schon der Römer Marcus Valerius Martial, der vor etwa 2000 Jahren dichtete: „Nimm Pflaumen für des Alters morsche Last, denn sie pflegen zu lösen den hartgespannten Bauch.“
Rundum gesund
Tatsächlich, wer seine Verdauung sanft fördern will, greift zur Pflaume. Eierpflaumen, Rundpflaumen, Mirabellen und Zwetschgen helfen auch aber auch Herz und Blutdruck, sorgen für gute Laune und stärken die Knochen.
Vor allem aber ist die Pflaume ein Genuss im September, passt zu Kassler, Speck oder Huhn, und eben auch auf den Hefeboden – wenn man es sich zutraut, einen Hefeteig zu kneten. Aber das ist eigentlich einfach. Und am besten nimmt man dazu die festeren Zwetschgen.
Hefeteig wagen
Ein knappes Pfund Mehl mit einem Päckchen Trockenhefe mischen, Zucker, Margarine, Milch und eine Prise Salz zu fügen und alles schön geschmeidig kneten. Wichtig dabei: alle Zutaten sollten handwarm sein. Und dann muss der Teig gehen. Dazu ganz kurz den Backofen anwärmen, und dann darin den Teig in einer zugedeckten Schüssel bei 30 Grad stehen und gehen lassen. Sobald er Größe zeigt, nochmals kneten und auf ein Backblech ausrollen. Die geviertelten Zwetschgen darauf verteilen, das Blech nochmals rund 20 Minuten im Ofen ruhen lassen und dann 20 Minuten ausbacken.
Rezepte für Pflaumenkuchen gibt es reichlich. Wichtig vor allem für den Hefeteig: schön kneten und am geschützten, warmen Ort gehen lassen. Das ist das ganze Geheimnis.
Gegen die Seufzer im Herbst
Und wenn Sie dann in den kommenden Wochen des beginnenden Herbstes seufzen und die langen Tage und die warme Sonne immer schmerzlicher vermissen, dann sollten sie erst recht zur Pflaume greifen, denn die hilft. Zumindest bei der Frage, wohin mit all den Seufzern. So wie im pflaumensüßen Film „Huhn mit Pflaume“: „Das Leben ist ein Seufzer. Diesen Seufzer musst du in dir aufnehmen!“ (St.Q.)